TASV Hessigheim holt sich erneut den Sieg

Sascha-Steven Bickert dreht nach seinem zur 5:4-Entscheidung für Hessigheim verwandelten Elfmeter jubelnd ab. Seine Mitspieler stürmen auf ihn zu. Rechts im Bild die beiden Spvgg-Torjäger Marc Kaminski (links) und Julian Weippert.

Der TASV Hessigheim hat das 48. NEB-Turnier gewonnen. Er setzte sich gestern Abend erst im Elfmeterschießen gegen die Spvgg Besigheim mit 5:4 durch. Gastgeber FV Kirchheim verlor gegen Besigheim II das Spiel um Platz drei mit 0:2.

„Nach fünf tollen Turniertagen mit fairen Spielen haben wir mit dem TASV Hessigheim einen Wiederholungstäter“, sagte Bürgermeister Uwe Seibold, nachdem der Sieger feststand. 2018 gewannen die Hessigheimer zum ersten Mal in der Geschichte des NEB-Turniers den Titel, in diesem Jahr ließen sie sich nach einem umkämpften Finale gegen die Spvgg Besigheim feiern. Kirchheim und allen voran der Fußballverein seien schon sehr oft die Ausrichter des NEB-Turniers, betonte LKZ-Chefredaktereurin Ulrike Trampus. „Das ist nicht selbstverständlich.“

Dem konnten Ralf Jaisle vom FVK-Vorstandsteam und Diana Hach, Teamleitung Wirtschaft, nur zustimmen: „Es haben alle mit angepackt. Freiwillige, Eltern, Freunde des FVK. Ohne deren Unterstützung ist so eine Veranstaltung kaum umsetzbar.“ Aufgrund des heißen und schwül-warmen Wetters an den ersten Tagen, hatte Wasser dem Bier den Rang abgelaufen, vermutete Hach.

Bürgermeister Uwe Seibold (links), Ralf Jaisle vom FVK-Vorstandsteam, und Chefredakteurin Ulrike Trampus überreichen Tim Nägele und David Giordano (zweiter von rechts) die Pokale. Fotos: Andreas Essig

Die weiteste Anreise hatte der AH-Spieler Wolfgang Hering. Er war von Oberhaching „extra nach Kirchheim gekommen“, um seine ehemaligen Kameraden vom FVK, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen mit einem Einlageturnier gefeiert hat (siehe Text unten), zu treffen. „Mir geht direkt das Herz auf, wenn ich hier bin.“ Der Kirchheimer und jetzige Torwarttrainer Jens Wilhelm stand im Tor des Jubiläumsspiels: „Wir haben zwar mit Ach und Krach gewonnen, aber das war aber egal. Das Freundschaftliche stand im Vordergrund.“

Am Ende des Turniers wurden die Pokale und Geldpreise an die vier Erstplatzierten übergeben. Die Torjägerkanone müssen sich zwei Besigheimer teilen: Marc Kaminski (Spvgg I) und Julian Weippert (Spvgg II) erzielten je fünf Tore.

Die Gruppe 1 dominierte klar der TASV Hessigheim mit drei Siegen und, als der Gruppensieg schon feststand, mit einer 0:2-Niederlage gegen die Spvgg Besigheim I. Die Spvgg wurde mit sieben Punkten – am Samstag gelang zuvor noch ein 2:0-Erfolg über den SV Walheim – Zweiter. Der FV Löchgau II und VfL Gemmrigheim kamen jeweils auf fünf Zähler. Der SV Walheim enttäuschte mit lediglich einem Punkt aus vier Spielen.

Die zweite Gruppe war eine klare Sache für den Veranstalter FV Kirchheim, der bis auf ein 1:1 gegen den TSV Ottmarsheim alle Spiele siegreich beendete. Den Kampf um Platz zwei machten die Spvgg Besigheim II und der SKV Erligheim unter sich aus. Der Zufall wollte es, dass der Spielplan am Samstag in der letzten Partie SKV Erligheim gegen die Spvgg Besigheim II vorzuweisen hatte. In dieser Begegnung ging es um den Einzug ins Halbfinale. Die Spvgg siegte im torreichsten Spiel des Turniers mit 3:2, wobei die Erligheimer den Nachteil hatten, das dritte Spiel am Samstag austragen zu müssen.
Das erste Halbfinale war eine deutliche Angelegenheit. Der hohe Favorit TASV Hessigheim ließ der Spvgg Besigheim II beim 3:0-Sieg keine Chance. Die Treffer für den TASV erzielte zweimal Julian Reiser, das dritte Tor schoss Raffaele Cervone.

Im zweiten Halbfinale zwischen dem FV Kirchheim und der Spvgg Besigheim ging es viel ausgeglichener zu. Daniel Linder hatte den FVK gegen die klassenhöhere Spvgg 1:0 in Führung gebracht. Zwei Treffer von Spvgg-Kapitän und Torjäger Marc Kaminski brachten die Besigheimer anschließend mit 2:1 in Führung.

Der Knackpunkt der Partie war eine Szene, als der Ball auf oder knapp hinter der Spvgg-Torlinie tänzelte. Der Schiedsrichter sah den Ball jedenfalls nicht hinter der Linie. Anstatt 2:2 hieß es im Gegenzug durch Ulas Uysal 3:1 für Besigheim, was die Entscheidung war.
Wegen Beleidigung erhielt Spvgg-Neuzugang Masalla Cihanoglu anschließend noch unnötigerweise die Rote Karte.
Das Spiel um Platz drei zwischen dem FV Kirchheim und der Spvgg Besigheim II war lange Zeit ausgeglichen, die besseren Chancen hatten jedoch die Besigheimer. Ogulcan Can hatte nach wenigen Minuten die Chance zum 1:0 für die Spvgg, sein Schuss vom Sechzehner verfehlte das Ziel nur knapp, FVK-Torhüter Yannik Frey wäre machtlos gewesen. Danach schaffte es Marc Berner nicht, zwei Meter vor Frey den Ball im Tor unterzubringen. Die dritte Chance hatte Ulas Uysal, der aus vier Metern am Pfosten vorbeiköpfte. Dem FVK war anzumerken, dass sich mit Tim Beckbissinger, Fabrice Fiala, Lukas Hennige und Nico Bitam vier Spieler, alle ohne Einwirkung des Gegners, verletzt hatten.

Eine gute Chance hatte der FVK nach der Pause, einen Schuss von Nikolai Gerber hielt Spvgg-Keeper Dominic Spiegler stark. Gianluca Bellantoni sorgte mit einem Schuss vom Sechzehner für das 2:0.

Das Finale war arm an Höhepunkten. Zu einer Chance für den TASV kam Julian Reiser, sein Schuss ging in die Wolken.
Nach der Pause hatte Reiser das 1:0 auf dem Fuß, aber ein Spvgg-Verteidiger rettete auf der Torlinie. In der Verlängerung schoss Sidar Tan für die Spvgg bei einer Chance über den Querbalken. Im Elfmeterschießen scheiterte Cosmiano Ciccarese an TASV-Keeper Tom Reichert. Den entscheidenden Elfer zum 5:4 verwandelte Sascha-Steven Bickert souverän.